Durst 02/2020

Hauptgang  13 M ehr als die Hälfte der TripAdvisor-User gaben in einer Umfrage an, keine Lokale ohne Bewertungen zu besuchen. Sogar 80 Prozent sind überzeugt, dass sich Betriebe, die auf Bewertungen ant- worten, besser um ihreGäste kümmern. Schon alleine diese Zahlen beweisen, wie wichtig die Online-Portale und die dort geposteten Bewer- tungen geworden sind. «Gedruckte Gastrofüh- rer gibt es praktisch keine mehr. Sie sind durch Angebote im Internet abgelöst worden», sagt Alexander Zaugg, CEO des 2017 gegründeten Schweizer Start-ups «re:spondelligent». Die Online-Reputation Deshalb empfiehlt er Gastronomen, auf die Online-Reputation ihres Betriebs zu achten: «Man braucht natürlich eine Website mit allen wichtigen Informationen und der Möglichkeit, online Tische zu reservieren. Dann sollte man unbedingt auf Google My Business präsent sein, das ist das neue Telefonbuch. Wenn du dort nicht zu finden bist, hast du keine Gäste. Eben- falls wichtig sind Social Media.» Eigentlich ist die auf den ersten Blick komplex wirkende Sa- che überschaubar. Alexander Zaugg: «Google, TripAdvisor und Facebook, das mit Instagram verbunden ist: Wenn du diese drei Dinge im Griff hast, bist du gut aufgestellt.» Es geht allerdings nicht nur darum, präsent zu sein. Ebenso wichtig ist es, möglichst viele gute und auch neue Bewertungen aufzuweisen. «Auf Google wirkt sich ein Bewertungsdurchschnitt unter 4.0 enorm negativ aus», sagt Alexander Zaugg. Dieser Rankingfaktor lässt sich ver- bessern, wenn man auf die Feedbacks eingeht. Bei Google erhalten Gastronomiebetriebe, die Posts von Gästen beantworten, Pluspunkte. Hinzukommt daseingangserwähnteUmfrage­ ergebnis: Vier von fünf Usern sind überzeugt, dass es für die Qualität eines Betriebs spricht, wenn dieser auf Bewertungen antwortet. Alexander Zaugg weiss aus Erfahrung: «In der Schweiz beantworten nur relativ wenige Gas­ tronomen Feedbacks, und die haben einen Wettbewerbsvorteil.» Zwar steht allen die Mög­ lichkeit offen, die Feedbacks kostenlos und mit wenigen technischen Kenntnissen zu bewirt- schaften. Weil dies mit einem zeitlichen Auf­ wand verbunden ist, der oft nicht aufgebracht werden kann oder will, bietet «re:spondelligent», seineUnterstützung an: Das Schweizer Start-up übernimmt im Namen des Gastronomen das Schreiben individueller Antworten auf Bewer- tungen, auf Lob und Kritik. So wird nicht nur die Wertschätzung der Gäste gesteigert, sondern auch das Ranking bei Google. Die eigene in der Schweiz entwickelte Software ermöglicht es «re:spondelligent», alle Gäste- feedbacks zentral aufzuarbeiten und zu analy- sieren. So wissen Gastronomen stets, was über sie geschrieben wird. Das gibt ihnen die Chance, Massnahmen zu ergreifen und auf Trends zu reagieren. Big-Data für kleine Betriebe Weite Teile der Hotellerie und auch die grossen Gastronomieketten investieren schon lange Zeit und Mittel in eine professionelle Bewirt- schaftung der Online-Feedbacks. Damit haben sie im Wettbewerb einen Vorteil gegenüber kleineren Betrieben. Alexander Zaugg hat eine Mission: «Big-Data darf nicht Grosskonzernen vorbehalten bleiben. Von den vielen wertvollen Informationen aus dem Internet soll auch das Lokal um die Ecke profitieren.» www.respondelligent.com «Ein Bewertungsschnitt unter 4.0 auf Google wirkt sich enorm negativ aus.» Alexander Zaugg Darum sollte man Online-Feedbacks bewirtschaften Google-Ranking beeinflusst Gästezahl Heutzutage ist das Ranking auf Google und anderen Portalen für den Erfolg eines Restaurants mitentscheidend. Das Schweizer Start-up «re:spondelligent» hat sich auf die Bewirtschaftung von Bewertungen spezialisiert. CEO Alexander Zaugg sagt, wie diese den Rankingfaktor beeinflusst und was es bei der Online-Reputation zu beachten gilt.

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