Durst 01/2021

28  Markt & Trends Kolumne Claudio Del Principe schreibt über Blutorangen Sonnenfrüchte für kalte Wintertage Endlich wieder Blutorangen! Im Winter kann ich es kaum erwarten, bis die ersten Blutorangen aus Sizilien bei uns eintreffen. Die saftigen Sonnenbomben boosten die graue Winterlaune weg und lassen sich durch Mazeration geschmacklich noch etwas intensivieren. D ie Tarocco gilt unbestritten als die Königin der Blutorangen. Die kleinere Moro liebe ich aber gleichermassen. Mit etwas Glück finden sich manchmal auch Sanguinelle mit ihrem extra blutroten Saft. Die typische rote Farbe entsteht durch Anthocyane, farbgebende Pflanzenstoffe. Sie sorgen dafür, dass sich das Fruchtfleisch der Blutorange von Orange in Rot verwandelt. Für die optimale Reifung der Blutorange sind grosse Temperaturunterschiede mit mehr als zehn Grad Differenz zwischen Tag und Nacht nötig. Je unterschiedlicher die Temperaturen, desto dunkler fällt ihr Fruchtfleisch aus. Am Anfang der Saison sind diese noch nicht so gross und darum ist die Färbung auch noch nicht sehr ausgeprägt. Die Blutorangen-Saison startet im Dezember und dauert bis Mitte April. Zu Hause bewahrt man Blutorangen ambesten im Kühlschrank auf, nimmt sie vor dem Servie- ren allerdings ein paar Stunden vorher raus, damit sich das Aroma voll entfalten kann. Die Blutorangen mazerieren Ich kann nur empfehlen, sich davon gleich ei- nen Vorrat anzulegen und einen guten Teil zu mazerieren. Durch das Einlegen bekommen die Orangenfilets einen noch intensiveren Ge- schmack. Dazu beliebig viele Bio-Orangen ver­ wenden. Vor dem Schälen heiss abwaschen. Von zwei Orangen die Schale abreiben. Mit ei- nem scharfen Messer die Orangen oben und unten bis aufs Fruchtfleisch anschneiden. Dann die Schale mitsamt dem weissen Albedo (so heisst die innere weisse schwammige

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