Durst 03/2021

Markt & Trends 27 Ein Jahrhundert «Zurflüh’s Bahnhöfli» in Steffisburg A nno 1920 eröffnete die Familie Zurflüh im Thuner Vorort Steffisburg ein Res- taurant, den «Schwanen». ImMai 1989 übernahmen Christine und Hanspeter Zurflüh denBetrieb in der dritten Generation und nann- ten ihn fortan «Zurflüh’s Bahnhöfli». Im letzten Jahr erhielt das Restaurant 13 «Gault-Millau»- Punkte, trotzdem ist die Gastronomenfamilie Zurflüh bodenständig geblieben. Ihr Credo: «Wir kochen innovativ und servieren kreativ.» Mit Marco und Sandro Zurflüh steht die vierte Generation bereit, um das Lokal dereinst zu füh­ ren. Das Rüstzeug dazu haben sie sich bereits erworben: Die Söhne haben eine Kochlehre ab- solviert und sind nach Lehr- und Wanderjahren in den elterlichen Betrieb zurückgekehrt. Anno 2020 hätte zum 100-Jahr-Jubiläum ein grosses Fest stattfinden sollen, doch in diesem Jahr war wegen Corona alles etwas anders als gewohnt. Als die Zurflühs imWinter ihr «Bahn- höfli» zum zweiten Mal schliessen mussten, bewiesen sie, dassman auch nach einem vollen Jahrhundert noch innovativ sein kann. Sie ent- schieden sich, ein Take-away-Angebot ins Leben Take-away statt 100-Jahr-Feier zum Jubiläum Sandro, Christine, Hanspeter und Marco Zurflüh (von links). Neukunde: Gasthaus Bad in Wolhusen Das «Bad» ist wieder ein beliebter Treffpunkt Daniel Jäger und seine Stellvertreterin Stephanie Zwyssig. zu rufen. «An den Wochenenden läuft der Take- away recht gut», sagt Hanspeter Zurflüh. Es sei­ en vor allem Stammgäste, die das Angebot nut- zen, dank der Mundpropaganda dürfe man sich aber auch über viele neue Kunden freuen, die D as Gasthaus Bad in Wolhusen blickt auf eine grosse und lange Geschichte zurück. Man schrieb das Jahr 1726 vielleicht bald ebenfalls zu Stammgästen wer- den. So hätte die Corona-Krise für « Zurflüh’s Bahnhöfli» neben den vielen negativen Auswir- kungen wenigstens auch einen positiven Aspekt. www.zurfluehs-bahnhoefli.ch und in Versailles thronte Louis XV, als ihmerst- mals das Wirtsrecht erteilt wurde. Ehe Flavio Keller die Liegenschaft im letzten Jahr kaufte, hatte sich hier das Rotlicht niedergelassen. Die Freude der Bevölkerung in der Umgebung war gross, als Pächter Daniel Jäger im letzten Sommer nach einem Komplettumbau das Gasthaus neu eröffnete. Er machte aus dem «Bad Wolhusen» wieder einen Treffpunkt für Jung und Alt. Hier trifft man sich zum Feier- abendbier, zum Dart, Billard oder Bowling Spielen, um auf der Terrasse ein Glacé zu ge- niessen und hoffentlich bald auch wieder für Hochzeiten und andere Events. «Wir hatten vom ersten Tag an volle Hütte», er- zählt Daniel Jäger. Dann kam der Lockdown. Der perfekte Start gibt dem Pächter aber viel Zuversicht für die nahe Zukunft. Stolz ist er vor allem auf die grosse Bier- und Gin-Auswahl, aber auch auf die Durchmischung der Gäste: «Vom ersten Tag an durften wir feststellen, dass die Leute aus den umliegenden Dörfern, Jung und Alt, das ‹Bad› noch immer lieben.» www.bad-wolhusen.ch

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