Durst 10/2021

Hauptgang 17 tion realisieren. Das ist eine riesige Aufgabe, die den Effort von uns allen und auch eine ent­ sprechende Ausrichtung der Geschäftsziele inklusive regelmässiger Überprüfung aufgrund wissenschaftlicher Daten erfordert. Was wird ausser demEinsatz von E-Trucks sonst noch unternommen, um den CO 2 -Fussabdruck zu minimieren? Unser Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Ener­ gien zu steigern. Wir setzen auf neueste Tech­ nologien und Energieeffizienz, zumBeispiel bei der Wäremerückgewinnung. Wir heizen mit Alkohol, der bei der Produktion alkoholfreier Biere übrig bleibt, und betreiben eine Biogas­ anlage. Zusätzlich gebenwir Restwärme in den Wärmeverbund Rheinfelden Mitte ab. Damit können über 900 Haushaltungen mit Wärme und warmem Wasser versorgt werden. All das Auf ein Bier mit Gaby Gerber Feldschlösschen setzt schon seit 15 Jahren E-LKW ein. Wie lautet die Zwischenbilanz? Unsere Fahrzeuge kommen bei Chauffeuren und Kunden sehr gut an. Die E-LKW sind leise, emissionsfrei und energieeffizient. Feldschlöss­ chen hat sich früh mit der E-Mobilität befasst und schon 2008 die ersten 7.5 Tonnen E-Last­ wagen eingesetzt. 2013 kam dann der erste 18-Tonnen-E-Truck der Schweiz dazu. Jetzt hat uns Renault zwanzig 26-Tonnen-Elektro-LKW geliefert, womit wir über die grösste E-LKW- Flotte der Schweiz verfügen. Da steht viel Know-how dahinter, denn man kann nicht ein­ fach sagen: «Wir sind jetzt grün und kaufen einen E-Truck.» Vielmehr gilt es, technische Abklärungen vorzunehmen, die Alltagstaug­ lichkeit zu prüfen und die Fahrzeuge in den Betrieb zu integrieren. Wie kommen die Chauffeure mit den E-Trucks zurecht? Wie hoch sind Stromverbrauch und Reichweite? Wie funktionieren die LKW in den Bergen? Weil wir solche Fragen früh geklärt hatten, konnten wir nun den Entscheid für eine ganze E-Flotte fällen – ganz im Sinn unserer Vision einer CO 2 -neutralen Logistik. Wie nahe sind Sie dieser Vision? Wir sind sehr nahe dran. Dank der E-Trucks und des smarten Verteilsystems mit mehreren Bahnanschlüssen an den Feldschlösschen- Standorten können wir unsere Kunden zum Beispiel schon heute CO 2 -neutral beliefern. Die CO 2 -neutrale Belieferung ist Teil Ihrer ehrgeizigen Nachhaltigkeitsstrategie,… …die «Together Towards ZERO» heisst und die wir gemeinsam mit unserem Mutterunterneh­ men Carlsberg verfolgen. Carlsberg hat sich nicht nur zu ehrgeizigen Zielen bekannt, son­ dern diese auch formalisiert und sich 2019 an der Weltklimakonferenz in Madrid der Initiative «UN Global Compact» angeschlossen. Das heisst, wir orientieren uns an den Klimazielen der UNO, halten uns an das Pariser Klima- abkommen und wollen den CO 2 -Ausstoss bis 2050 auf netto 0 reduzieren. In Rheinfelden wollen wir bis 2030 eine CO 2 -neutrale Produk­ «Umweltschutz nehmen wir ernst» Die Anschaffung von Elektro-Lastwagen ist bloss eine von vielen Massnahmen, die Umwelt zu schonen. Gaby Gerber sagt, was Feldschlösschen seit vielen Jahren unternimmt, um seine ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Sie leitet die Unter- nehmenskommunikation und steht dem Nachhaltigkeits-Gremium vor, dem Mitarbeitende aus allen Abteilungen angehören. sind Massnahmen, die es uns ermöglichen, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien auf über 90 Prozent zu steigern. Unsere Photovol­ taik-Anlagen produzieren zudempro Jahr rund drei Millionen Kilowatt Solarstrom. Wir scho­ nen die Umwelt während der ganzen Wert­ schöpfung – vomRohstoff bis zu den Getränken in den Kühlschränken unserer Kunden. Warum tun Sie dies alles? Weil wir bei Feldschlösschen überzeugt sind, dass jedes Unternehmen eine Verantwortung hat. Deshalb haben wir schon vor dreissig Jah­ ren ein Broschüre mit dem Titel «Die Energie­ spar-Brauerei» herausgegeben. Seither hat sich die Thematik stark verändert und ver­ schärft. Wir sind noch aktiver geworden und nutzen innovative Technologien. Wir sind auch bereit, Massnahmen zugunsten der Umwelt zu ergreifen, bei denen wir eine Pionierrolle ein­ nehmen – wie zum Beispiel jetzt die Anschaf­ fung einer ganzen E-Truck-Flotte. Die Reduktion des CO 2 -Ausstosses ist bloss ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. Was beinhaltet diese sonst noch? Die Umweltstrategie von Feldschlösschen be­ inhaltet auch den schonenden Umgang mit Wasser, den verantwortungsvollen Genuss von Alkohol und die Minimierung der Arbeitsunfäl­ le. In allen Bereichen haben wir viele unserer Hausaufgaben gemacht, sodass ich zuver­ sichtlich bin, die anspruchsvollen Etappenziele bis 2022 bzw. 2030 erreichen zu können. Zahlt sich das Engagement für die Umwelt auch ökonomisch aus? Oder anders gefragt: Schätzen die Kunden Ihre Bemühungen? Erfreulicherweise wird honoriert, dass wir auf Nachhaltigkeit setzen. Eine in diesem Sommer vorgenommene Umfrage hat gezeigt, dass öko­ logische Aspekte für dieMehrheit unserer Kun­ den wichtig sind. Die meisten Gastronomen sind sich der Verantwortung bewusst, die sie gegen­ über kommenden Genera tionen haben. Kommt hinzu, dass auch die Gäste immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen. «Wir sind überzeugt, dass jedes Unternehmen eine Verantwortung hat.» Gaby Gerber

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