Durst 11/2021

Hauptgang 11 kauften schon nach wenigen Tagen 60 Mittag- essen, an einem Samstag freuten sie sich sogar über 130 Bestellungen. Als man endlich nehmensberater bei Gastroconsult Zürich. Er berät auch Kunden, die einen Betrieb eröffnen. «Es sind in der Regel ehemalige Angestellte, die den Mut haben, sich selbstständig zu ma- chen. Grössere Gastronomiebetriebe haben seit dem Corona-Ausbruch viel Geld verloren. Die sind zurzeit nicht imÜbernahmefieber, sondern warten ab», analysiert Reto Grohmann und wagt einen Blick voraus: «Viele von ihnen haben sehr viele Dossiers auf dem Tisch. Da werden in na- her Zukunft viele Perlen herausgepickt.» Viele Pop-up-Betriebe Trotz all der Unbill sind es laut Reto Grohmann «gute Zeiten, um einzusteigen»: «Als Mieter kann man jetzt für die nächsten fünf bis zehn Jahre bessere Konditionen als vor Corona ver- handeln», sagt er, schränkt allerdings ein: «Die grossen institutionellen Anleger beharren oft auf ihren Mietpreisen.» Für Reto Grohmann ist klar: «Das befürchtete Beizensterben gibt es bisher nicht.» Das sei auch darauf zurückzuführen, dass der Online-­ handel zugenommen habe und viele Laden­ flächen frei geworden seien: «Da entstehen oft Pop-up-Restaurants, aus denen dann zum Teil unbefristete Betriebe werden.» Aufbruchstimmung herrscht zurzeit nicht bloss wegen der Übernahmen und Neugründungen. Viele bestehende und gut aufgestellte Betriebe nutzen die Gunst der schwierigen Zeit, um zu Kevin Rünzi in seinem «Road Stop». renovieren, Neues zu etablieren, das Personal gezielt zu schulen und zusätzliche Geschäfts- felder wie den Take-away zu erschliessen. DURST hat Gastronomen besucht, die sich in Aufbruchstimmung befinden. Auf den folgenden Seiten können Sie lesen, dass sie gut gestartet sind und warum sie nach mehr als anderthalb Jahren Corona und vielen Einschränkungen für die Gastronomie und Hotellerie mit berechtig- tem Optimismus in die Zukunft schauen. Gäste bewirten konnte, war das Wetter am 28. März ausnahmsweise so schön, dass die Biker, die Fans von US Cars und auch die Zoo­ besucher massenweise einkehrten. «Weil der Andrang dermassen gross war, musste sogar die Polizei kurz vorbeikommen. Dabei befürch- teten wir wegen Corona doch das gegenteilige Problem, nämlich dass keine Gäste kommen», erzählt Kevin Rünzi. Besonders überrascht wirkt er trotzdem nicht: «Für mich war immer klar, dass die Menschen trotz Corona Hunger und Durst haben, die Biker ihre Maschinen be- wegen und Familien in den Zoo gehen.» Bereits für Gastro Award nominiert Mit «Chevy’s Road Stop» sei für ihn «ein Buben- traum in Erfüllung gegangen», sagt der Gastro- nom. Er ist überzeugt, dass der trotz Pandemie kein Albtraum werden wird. Was Kevin Rünzi an seinem Lokal besonders gefällt: «Der Gäste-­ Mix ist fantastisch. Bei uns kehren Einheimische ebenso ein wie Biker, USA-Fans und Familien, die im Zoo waren.» Zum traumhaften Start gehört auch, dass «Chevy’s Road Stop» in der Kategorie «Activity» bereits für einen Best of Swiss Gastro Award nominiert worden ist. www.chevys-road-stop.ch

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