Durst 01/2022

News & Produkte 9 Zero Waste Der Trend: Zero Waste – so lautet das zentrale Motto nachhaltigen Konsumierens von morgen. Die Cradle-to-Cradle-Philosophie, ein ganzheitlicher Ansatz der Nachhaltigkeit, der von einer unbegrenzten Wiederverwendung der eingesetzten Rohstoffe ausgeht, ist eine der treibenden Kräfte dieses Trends. Auch die Sharing Econony hat einen grossen Einfluss. Es geht darum, Müll oder scheinbaren Müll nicht nur wiederzuverwerten oder zu recyceln, sondern gar nicht erst anfallen zu lassen. DiePrognose: FoodWaste ist nicht nur in ökologischer Hinsicht problematisch, er hat auch negative wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Corona hat Lebensmittelverschwendung noch deutlicher im Bewusstsein der Gäste verankert. Auch nach der Pandemie werden mehr Menschen – auch dank gestiegener Kochkenntnisse – sorgsamer mit Lebensmitteln umgehen, weniger wegwerfen und Reste besser verwerten. Das Prinzip Zero Waste wird alltagstauglich, und Nachhaltigkeit verlagert sich immer mehr auf den Nutzungszyklus. Immer mehr Unternehmen finden Wege, um aus Lebensmittelresten neue Produkte herzustellen. Auch engagierte Gas- tronomen leisten mit innovativen Konzepten wichtige Beiträge, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Hanni Rützlers Food Report 2022 Was die Gäste in Zukunft essen wollen Hanni Rützler weiss, wie sich die Gäste in naher Zukunft ernähren wollen. In ihrem Food Report 2022 sagt die Österreicherin, wie sich die Essgewohnheiten verändern werden. DURST publiziert einen Auszug aus dem Report und erklärt die Trends «Zero Waste», «Local Exotics» und «Real Omnivores». Hanni Rützlers Food Report 2022 zeigt, welche Foodtrends angesagt sind und durch die Pandemie befeuert wurden. Erschienen ist er im Zukunftsinstitut-Verlag. Seit mehr als 25 Jahren inspiriert die Österreicherin Hanni Rützler die Food-Branchen. Als Ernährungswissenschaftlerin und Gesundheitspsychologin bewegt sich die Foodtrend-Expertin zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, was sie auch als Referentin des Zukunftsinstituts auszeichnet. www.zukunftsinstitut.de F OOD R E P OR T 2 0 2 2 Local Exotics Der Trend: Die Lockdowns haben nicht nur die Bedeutung lokaler Lebensmittelproduktion weiter verstärkt, sondern gleichzeitig auch eine neue Sehnsucht nach kulinarischen Entdeckungen und exotischen Genüssen geweckt. Sogenannte Local Exotics versprechen, diesen Widerspruch in Zukunft aufzulösen. Die Prognose: Angetrieben vom Wunsch der Konsumierenden nach einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion, wird auch der Bedarf an lokal hergestellten Lebensmitteln weiter steigen. Der Local-Exotics-Trend zeigt, dass dies nicht mit der Erweiterung der global inspirierten Geschmackswelten in Widerspruch geraten muss. Immer mehr Landwirte, Fischzüchterinnen und Gemüsebauern wagen sich auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz an den Anbau beziehungsweise die Zucht von Tieren und Pflanzen, die noch vor Kurzemnur über weite Transportstrecken zu uns gelangt sind. Real Omnivore Der Trend: Es geht nicht mehr nur umdie eigene gesundheitsbewusste Ernährung, sondern auch um eine verantwortungsvolle Esskultur. Alte Muster der Ernährung werden aufgebrochen, wobei auch Food-Tech-Innovationen eine grosse Rolle spielen. DiePrognose: Real Omnivores sind die wahren Allesesser. Sie stehen für eine ausgewogene, nachhaltige Ernährung, deren Leitmotiv nicht Verzicht ist. Sie decken ihren ernährungsphysiologischen Bedarf künftig auch durch den Genuss von Produkten aus Algen, Mykoproteinen und Insekten, ernähren sich vorwiegend von pflanzlichen Lebensmitteln, essen (wenn sie Fleisch konsumieren) nicht nur die edlen Teile und zählen zu den Early Adoptern, wenn es um In-Vitro-Fleisch und Fisch aus Zellkulturen geht. Kurz: Sie werden zu den Esstypen, die Genuss mit Verantwortung verbinden, ohne sich retrograd nur an einer zur Idylle stilisierten Vergangenheit zu orientieren. Real Omnivores stellen unsere gewohnte Esskultur auf den Prüfstand. Ihre Werte zahlen auf die eigene Gesundheit, aber auch auf dasWohlbefinden der Gesellschaft und ein Leben in Einklang mit der Umwelt ein. Verantwortung und Vielfalt sind ihre Maximen, mit denen sie in Zukunft auch Entwicklungen in der Gastronomie voranbringen und die Muster unserer Ernährungsgewohnheiten aufbrechen werden. «Die Allesesser stellen unsere Essgewohnheiten auf den Prüfstand.» Hanni Rützler, Foodtrend-Expertin

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