Durst 02/2022

Hauptgang 13 Reto Schumacher, Café des Arcades in Fribourg Dezember 2020. Reto Schumacher will sich einen lange gehegten Traum erfüllen. Mit Plänen in den Händen steht er auf der Terrasse hoch über seinem Café des Arcades. «Hier wollte ich schon lange etwas machen, denn die Terrasse bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und auch auf die Kathedrale von Fribourg», sagte er damals. Die Terrasse heisst «Bletz» und bietet 50 Gästen Platz. Sie ist seit dem letzten Frühling offen und ein Magnet, der die Gäste en masse anzieht. «Weil es imSommer hier sehr heiss wird, haben wir Sprinkler installieren lassen, umden Boden zu kühlen», erzählt Reto Schumacher. An kalten Tagen wärmen sich die Gäste mit Wolldecken auf. Für Privatevents ist die Terrasse nämlich den ganzen Winter offen. Den ganzen Winter offen Reto Schumacher hat das Privileg, dass sein Lokal auch unten Aussenplätze anbieten kann. Seit Winterbeginn steht dort ein Zelt, damit dieses Draussen zu einem neuen Innen wird. Hier geniessen die Gäste gemütliche Stunden, Glühwein, Raclette und vieles mehr. «Oben eine neue Terrasse zu schaffen, hat sich vor demHintergrund der Pandemie mehr denn je gelohnt», sagt Reto Schumacher, denn we- «Die neue Terrasse zieht viele Gäste an» Die neue Terrasse und Reto Schumacher bei der Planung im letzten Winter. gen Corona sei für die Gastronomie jeder Aussenplatz ein Gewinn. Was er mit besonders viel Freude zur Kenntnis genommen hat: «Die Terrasse ist einerseits ein perfektes Angebot für ungeimpfte Gäste, sie zieht aber auch viele geimpfte Gäste an. Während des ganzen Winters kommt beispielsweise jeden Mittwoch ein Pärchen auf die Terrasse. Obwohl beide geimpft sind, wollen sie draussen sitzen.» www.cafedesarcades.ch Gastronomische Zwischennutzung in Arbon «Hannah am See» braucht einen langen Atem Um die Gastronomie zu unterstützen, hat die Stadt Arbon 2020 «Hannah am See» initiiert. Ziel des Projekts ist es, an vier Standorten am Seeufer eine gastronomische Zwischennutzung für ausgewählte Betriebe zu ermöglichen. Im März 2021 hat sich der Stadtrat dann für vier der über fünfzig eingereichten Pop-up-Projekte entschieden. Der Startschuss für die Umsetzung war das aber noch nicht. Weil viele eine Partymeile befürchten, hagelte es nämlich Einsprachen. Das Beispiel «Hannah am See» zeigt exemplarisch, wie sich Behörden um die Gastronomie bemühen, die Umsetzung kreativer Ideen aber nicht immer einfach ist. Markus Rosenberger, Leiter Abteilung Freizeit/ Sport/Liegenschaften der Stadt Arbon: «‹Hannah am See› ist für die Gastronomie in Corona-Zeiten besonders relevant. Wir sind zuversichtlich, im Sommer 2022 mit mindestens zwei Projekten starten zu können.» Im Winter soll dann ein weiteres Projekt umgesetzt werden. Es besteht also die Hoffnung, dass doch noch gut kommt, was lange währt. www.arbon.ch Vor einem Jahr hat der DURST darüber berichtet, wie Reto Schumacher für sein Café des Arcades eine neue Terrasse erschliessen wollte. Ein neuerlicher Besuch in Fribourg zeigt: Dieses mittlerweile umgesetzte Projekt hat sich ge- lohnt, die Terrasse ist ein Gästemagnet.

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