Durst 08/2022

Hauptgang 15 Bei der Rezeption des Hotels Silvretta hängen mehrere Zertifikate. Eines von ihnen bestätigt, dass das «Silvretta» von Getränkepartner Feldschlösschen CO2-neutral beliefert wird. Umweltschonende Lieferungen seien ihmwichtig, sagt Christian Erpenbeck. Er bedauert aber, dass die Anfahrt hinauf nach Klosters so steil ist, dass die Batterie eines Elektro-LKW zu schnell entladen wäre. Deshalb macht es für Feldschlösschen auf dieser Route aus ökologischen Gründen keinen Sinn, E-Lastwagen einzusetzen. Auf Wunsch des Kunden kompensiert das Unternehmen deshalb über «Swiss Climate» CO2. Christian Erpenbeck könnte sich nun zurücklehnen und sich über die CO2-neutrale Belieferung freuen. Das entspricht aber nicht seinem Weltbild: «Es geht um unsere Zukunft, und da reicht es nicht, CO2-Zertifikate zu kaufen und sich klimaneutral darzustellen. Wir müssen alle unseren Beitrag leisten.» Sein wohl grösster und finanziell aufwendigster Beitrag zugunsten der Umwelt und künftiger Generationen ist die Luftwärmepumpe, die im «Silvretta» zurzeit installiert wird. Dank dieser Innovation könne man mit Ausnahme einiger Monate im Winter jeglichen Öl-Verbrauch vermeiden. Ökonomisch rechnen wird sich die In­ «Wir haben in den letzten Jahren enorm viel CO2 eingespart», sagt Christian Erpenbeck. Gemeinsam mit seiner Schwester Ulrike führt er das Hotel Silvretta in Klosters. Die CO2-Reduktion sei auch der nachhaltigen Belieferung durch Feldschlösschen zu verdanken, als Hotelier müsse man aber selbst aktiv um Ökologie bemüht sein. Christian Erpenbeck erzählt, wie er das macht. Christian Erpenbeck, Direktor Hotel Silvretta in Klosters «Gäste legen Wert auf Nachhaltigkeit» vestition laut demHotelier in den nächsten 15 bis 20 Jahren nicht, ökologisch aber sehr wohl. Christian Erpenbeck und sein Team achten auch im Alltag auf Nachhaltigkeit. Wenn möglich erhalten die Gäste Getränke frisch vomFass oder aus ebenfalls ökologischen MehrwegGlasflaschen. Und «anstelle von Tischdecken und Napperons verwenden wir zum Frühstück Tischsets», sagt Christian Erpenbeck. So spare man nicht nur Waschmittel, Energie und Wunderschön ins Dorf und die Bergwelt eingebettet: das Hotel Silvretta. Wasser, sondern auch Arbeitszeit. Zusammen mit all den anderen Anstrengungen und auch der CO2-neutralen Belieferung durch Feldschlösschen führt dies zu der erwähnten «enormen Einsparung von CO2». Und die Gäste, schätzen sie die Nachhaltigkeit im«Silvretta»? «Ja», sagt Christian Erpenbeck. Corona habe die Menschen zum Nachdenken angeregt, heute sei ein schonender Umgang mit Ressourcen ein Anliegen vieler Gäste. Wegen der Pandemie durfte er in letzter Zeit vermehrt Schweizer Gäste beherbergen, und die seien in der Regel sensibilisierter als die meisten Ausländer. Zudem würden junge Menschen stärker auf die Ökologie achten als ältere. Das fällt demHotelier auch beimFleischkonsum auf. Weil er überzeugt ist, dass «man nicht täglich Fleisch essenmuss», gibt es im«Silvretta» eine schöne Auswahl an vegetarischen Gerichten. Christian Erpenbeck: «Es kommt immer wieder vor, dass an einem Tisch zehn Gäste im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sitzen und acht von ihnen ein vegetarisches Menü bestellen.» Das habe es vor zehn Jahren noch nicht gegeben und sei einer von vielen Beweisen dafür, dass die Nachhaltigkeit in der Hotellerie ein wichtiger Faktor geworden sei. www.silvretta.ch «Wir müssen alle unseren Beitrag leisten.» Christian Erpenbeck

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