Durst 10/2022

People & Unterhaltung 19 Gérard Schaller, was hat sich in der Gastronomie geändert, seit Sie für Feldschlösschen in der Branche unterwegs sind? Gérard Schaller: Vieles, denn die Branche hatte in dieser Zeit eine Menge an Herausforderungen zu bewältigen. Das Verhalten der Gäste hat sich geändert, die Nachhaltigkeit und die Digitalisierung sind viel wichtiger geworden. Die aktuell schwierige Personalsituation beschäftigt die Branche stark, und Covid hat zu vielen Veränderungen geführt. Claudio Burtscher: Ich stelle fest, dass weite Teile der Gastronomie schnell vieles wieder aufgeholt haben und sich nach all den Pandemie- Einschränkungen in einem bemerkenswert guten Zustand befindet. Gérard Schaller: Jede Veränderung ubeinhaltet auch Chancen. Ich denke da an die Qualität der Dienstleistungen und des Empfangs, an die gestiegene Bedeutung der Aussenbereiche, die Unverwechselbarkeit des Konzepts und an die voranschreitende Digitalisierung. Hinzu kommen neue Konsumtrends wie jener der alkoholfreien Biere. Mit ihrer Flexibiliät schaffen es Gastronomen immer wieder, diese Chancen zu nutzen. Claudio Burtscher, Sie werden künftig beruflich regelmässig in dieser Branche unterwegs sein. Auf was freuen Sie sich ammeisten? Claudio Burtscher: Auf die vielen eigenständigen und interessanten Menschen, auf die Emotionen, die die Branche stark machen, und auf die zahlreichen kleineren und grösseren Events. Ich freue mich aber auch auf die Flexibiliät und die kurzen Entscheidungswege in der Gastronomie. In dieser Branche gibt es enorm viel Kreativität. Mich fasziniert, wie schnell man mit Innovationen und Ideen etwas bewirken kann. Gérard Schaller: Das ist tatsächlich einer der befriedigendsten Aspekte des Jobs, den du jetzt übernimmst. Ich habe in all den vielen Jahren im ganzen Land beeindruckende Menschen getroffen und unterschiedliche Atmosphären erlebt. Es ist enormbefriedigend, die Kundenmit unserem Portfolio, unseren Dienstleistungen und auch mit den digitalen Lösungen unterstützen und gemeinsam Erfolg haben zu können. Als Romand fühlte ich mich auch in der Deutschschweiz immer von allen akzeptiert, ja ich kann sagen: In der Gastronomie gibt es keinen Röstigraben. Claudio Burtscher, wie gedenken Sie die Kunden zu unterstützen? Claudio Burtscher: Wir werden wir unser attraktives Getränkeangebot, unsere Services und Dienstleistungen auf allen Kanälen ausbauen, denn wir verstehen uns als Partner der Gastronomie. Den Gastronomen partnerschaftlich zur Seite zu stehen und ihnen nebst vielem anderem mit digitalen Innovatione den Arbeitsalltag zu erleichern, ist wichtiger denn je. Ich bin aber zuversichtlich, denn die Gastronomie ist enorm widerstandsfähig und hat es immer wieder geschafft, Krisen zu meistern. Für Sie, Gérard Schaller, neigt sich das Berufsleben demEnde zu. Freuen Sie sich auf den neuen Lebensabschnitt oder ist der Abschied auch mit einemweinenden Auge verbunden? Gérard Schaller: Die konstruktiven Gespräche mit den Kunden, die auch viel Spass, Witz und Emotionen beinhalten, werde ich wohl schon vermissen. Ich freue mich aber, mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, und ich werde ganz sicher ein guter Kunde der Gastronomie sein ... Was schätzen Sie als Gast an der Gastronomie, Claudio Burtscher? Claudio Burtscher: Ichmag es einfach: Wenn das Essen und das Trinken gut sind und ich von einem freundlichen, kompetenten Personal empfangen werde, komme ich gerne wieder. Besonders wohl fühle ich mich in einem gemütlichen Garten oder auf einer schönen Terrasse. Die Aussengastronomie hat enorm an Bedeutung gewonnen, und viele unserer Kunden haben tolle Aussenprojekte umgesetzt. In diesem Bereich sehe ich noch grosses Potenzial, das wir gemeinsam aussschöpfen können. Welches werden Ihre ersten Schritte in der neuen Funktion sein? Claudio Burtscher: Zuerst werde ich mit den Chauffeuren und den Sales Managern mitgehen und im ganzen Land möglichst viele Gastronomen persönlich treffen. Ich möchte ihre spezifischen Bedüfnisse und Anliegen kennenlernen und freue mich darauf, gemeinsammit ihnen Ideen zu entwickeln und diese natürlich auch umzusetzen. Die Gastronomie ist sehr experimentierfreudig, und das ist eine ihrer grössten Stärken. Auf ein Bier mit Gérard Schaller und Claudio Burtscher Eine Aera endet, eine neue beginnt Gérard Schaller arbeitet seit 27 Jahren bei Feldschlösschen, seit 2007 als Leiter Verkauf Gastronomie. Per 1. Oktober übergibt er das Zepter an Claudio Burtscher, der seit 2015 die Abteilung Detailhandel leitet. Im Gespräch winden die beiden der Gastronomie ein Kränzchen. Dank Flexibilität und Innovationskraft sei der grösste Teil der Branche gut durch die letzten schwierigen Jahre gekommen. «In der Gastronomie gibt es keinen Röstigraben.» Gérard Schaller Claudio Burtscher (links) und Gérard Schaller. «Gastronomen sind flexibel und haben viele Ideen.» Claudio Burtscher

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