Durst 11/2022

Hauptgang 15 Speisen bieten zu können.» Deshalb sei in der Schweiz das Verständnis und auch die Wertschätzung für die Arbeit in der Gastrobranche unterentwickelt. ImAusland würden Gastronomen, Servicefachangestellte und Köche mit anderen Augen gesehen. Essen und die Kraft der Freude Dennoch hat Quentin Bochud seine neue Karriere noch keine Sekunde bereut. «Es macht grosse Freude, jemandem eine Freude zu bereiten», sagt er, und ein gutes Essen könne sehr wohl Freude bereiten – Freunde, Paare und ganze Familien zusammenbringen und ihnen schöne Momente schenken. Gutes Essen habe die Kraft, jemandem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. «In der aktuellen Zeit mit den vielen Problemen», sagt Quentin Bochud, sei der Beruf des Kochs deshalb wichtiger denn je. Für den Quereinsteiger, der einst im Labor gearbeitet hat, stimmt die Chemie in der Gastronomie. Der Romand will noch viele hochwertige Zutaten zu schmackhaften Kreationen mischen. www.leshalles1787.ch Quentin Bochud, Küchenchef im «Les Halles» in Bulle Quentin Bochud ist neu in der Branche. Erst seit rund anderthalb Jahren arbeitet er als Jungkoch. Was ihn in die Branche geführt hat, lasse sich so einfach gar nicht erklären. «Es war die Leidenschaft für das gute Essen, die mich zu dieser Herausforderung geführt hat», sagt der Küchenchef des Restaurants Les Halles in Bulle. Quentin Bochud ist gelernter Chemiker und hat diesen Beruf jahrelang ausgeübt. Dann wollte er eine Veränderung und entschied sich für ein Leben in der Gastronomie. «Chemie ist Küche, Küche ist Chemie», sagt Quentin Bochud mit einem schelmischen Schmunzeln. «Es ist für mich eine enorme Bereicherung, wenn ich unseren Gästen mit einem guten Essen Freude bereiten kann.» Diese Gefühle würden ihn immer wieder zu neuen kulinarischen Kreationen motivieren. «Mit qualitativen Zutaten oder neuen Kombinationen kann ich als KochMenschen überraschen.» Deshalb kennt Quentin Bochuds Küche nicht wirklich eine Spezialität. «Ich wechsle unsere kleine Karte regelmässig.» Dabei setzt der Jungkoch grossen Wert auf lokale und saisonale Produkte. Fehlende Wertschätzung in der Schweiz Die Entscheidung, vom Labor in die Küche zu wechseln, fiel ausgerechnet in eine Zeit, in der viele Köche die Branche verlassen. Doch warum ist das so, warum sind Jobs in der Gastronomie so wenig begehrt? Für Quentin Bochud ist der Personalmangel in der Branche keine Überraschung. «Das Metier ist hart», sagt er. «Die Arbeitszeiten sind unregelmässig, man muss am Wochenende und Abend arbeiten.» Das sei eine grosse Herausforderung und auch Beim Kochen stimmt die Chemie Die Karriere von Quentin Bochud nahm eine scharfe Kurve. Als Chemiker mischte er im Labor verschiedene Elemente zu neuen Substanzen, dann entdeckte er seine neue Passion und sieht darin Parallelen: «Als Koch mische ich in der Küche hochwertige Zutaten zu genussvollen Kreationen», sagt der Küchenchef des Restaurants «Les Halles» in Bulle. Das Auge isst mit: Kreation von Quentin Bochud. eine Belastung, besonders für das Familienleben. Hinzu komme, dass all die Anstrengungen und Entbehrungen oft mit einem relativ tiefen Lohn abgegolten werde. Eines festzuhalten, ist Quentin Bochud besonders wichtig: «Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, wie viel Personal und Aufwand nötig sind, um einen Gastronomiebetrieb zu führen und damit esmöglich ist, demGast gute Quentin Bochud.

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