Durst 12/2022

Markt & Trends 23 Luya! Halle-Luya? «Nicht ganz», erwidert Tobias Kistler und lacht. Der Lebensmittelwissenschaftler und Mitbegründer des Fleischalternativ-Start-ups «Luya Foods» klärt auf: «Unser Produkt besteht aus sogenanntem Okara, dem Fruchtfleisch der Sojabohne, das bei deren Verarbeitung anfällt. Ein solches Nebenprodukt nennt man in der Wissenschaft Nebenstrom. Also bedienten wir uns bei der Namenssuche am Luia, einem Nebenstrom des grossen Flusses Sambesi in Mosambik, und peppten ihn mit einem Y auf.» Eine Alternative – kein Imitat Keine göttliche Eingebung also, sondern Logik. Das passt zur jungen Firma, die mit ihren veganen Bio-Chunks, Nuggets und Burgern in Sachen Nachhaltigkeit und Geschmack den Nerv der Zeit trifft. Einerseits verwendet «Luya» einen Rohstoff, der in den Schweizer Tofu-Verarbeitungsbetrieben massenhaft anfällt und nun zum ersten Mal mit einem intelligenten Upcycling als wertvolles Nahrungsmittel genutzt werden kann. Andererseits hat sie einen Weg gefunden, das Produkt so zu entwickeln, dass es einen «spannenden» Eigen-, aber keinen Nachgeschmack hat. «Luya» hat überdies die Eigenschaft, dass es den Geschmack von Saucen und Marinaden sehr gut aufnimmt, seiner Textur wegen aber nicht gummig, sondern zart und saftig wirkt. Kistler betont: «Wir wollen nicht Fleisch imitieren, Die Schweizer Bio-Fleischalternativen von «Luya» zeichnen sich durch eine zarte Konsistenz und gute Geschmacksaufnahmefähigkeit auf. Die Restaurantketten «Tibits» und «Lily’s» haben sie bereits für sich entdeckt. Wollen Sie sich ein eigenes Bildmachen? DURST verlost 50 Degustationsboxen mit Bio-Chunks (im Bild), Burgers und Nuggets. Senden Sie Ihre Kontaktdaten sowie das Stichwort «Luya» per E-Mail an durst@fgg.ch. Einsendeschluss ist der 10. Dezember 2022. Swissness Goodness Halle-Luya! Okara ist die Lösung Während viele Hersteller von veganen Fleischersatzprodukten nach den bestmöglichen Imitationen suchen, setzt das Start-up «Luya Foods» auf eine Alternative: Seine Schweizer Bioprodukte aus Kichererbsen und Okara, einem Nebenprodukt der Sojaverarbeitung, nehmen die Geschmäcker gut auf und verfügen über eine zarte Konsistenz. Das wissen sowohl Hobbyköche als auch Profis zu schätzen. CHUNK S , BURGER S UND NUGGE T S sondern eine Alternative schaffen. Unsere Produkte richten sich nicht nur an Veganer und Vegetarier, sondern an alle.» Angefangen hat alles vor vier Jahren mit einer Masterarbeit an der Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen. Daraus entwickelten deren Verfasser Michael Whyte und Tobias Kistler die Idee, die ausgepressten und gemahlenen Sojabohnen mit Kichererbsen zu mischen und mit einemSchimmelpilz zu fermentieren. 2020 stiess der Finanzfachmann Flavio Hagenbuch hinzu, gemeinsam gründete das Trio schliesslich die Firma. Jüngst ist «Luya Foods» nach Bern- Bümpliz in eine ehemalige Schokoladenfabrik gezogen. Seither werden statt 50 Kilogramm pro Monat 300 Kilogramm täglich produziert. Viel Potenzial für die Köche Inzwischen hat «Luya» seinen Weg in die Regale des Grossisten Coop gefunden und in der Gastronomie Fuss gefasst. So führen etwa die Restaurantketten «Tibits» und «Lily’s» die Produkte auf ihren Karten. Der Grosshändler Bianchi hat sie ins Sortiment aufgenommen. «Während wir das Produkt im Einzelhandel mariniert und gewürzt verkaufen, sind in der Gastronomie nature Chunks, Nuggets und Burger-Patties gefragt», erklärt Tobias Kistler. Der Vorteil: «Luya nimmt die Geschmäcker sehr gut auf. Und das gibt den Köchen viele Möglichkeiten.» www.luya.bio Koreanische «Luya-Nuggets». Verlosung Flavio Hagenbuch, Tobias Kistler und Mike Whyte (v. l.).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx