Durst 01/2023

Hauptgang 15 Das «Sport Rock» gehört zu den Grossverbrauchern und hat den Strom in der Vergangenheit stets auf dem freien Markt eingekauft. Entsprechend hoch sind die Preisaufschläge, mit denen die beiden Besitzer Werner Bossert und Daniel Hüsler jetzt konfrontiert sind. Werner Bossert gibt Einblicke in interessante Zahlen und sagt, warum er optimistisch ist, auch diese Herausforderung zu meistern. «Sport Rock» in Willisau 100000 Franken Mehrkosten für Strom Auf 2500 Quadratmetern Grundfläche ist das «Sport Rock» in Willisau ein riesiger und energieintensiver Erlebnispark mit einem Fitness-, einem Vital- und einem Bowlingbereich, einem Café und einer kleinen Brauerei. «Pro Jahr brauchen wir rund 350000 Kilowattstunden (kWh) Strom, 100000 kWh produzieren wir mit unserer Photovoltaikanlage selbst», sagt Werner Bossert, der den Betrieb gemeinsam mit Daniel Hüsler besitzt und führt. Energietechnisch ist das «Sport Rock» ein Grossverbraucher, und als solcher hat es den Strom in den letzten Jahren zu günstigen Konditionen auf dem freien Markt eingekauft. Deshalb ist man jetzt von den Preiserhöhungen besonders stark betroffen. Werner Bossert gibt aufschlussreiche Einblicke in seine Stromrechnung: «Die Viertelmillion Kilowattstunden, die wir jährlich einkaufen müssen, kostete uns bis anhin 18 Rappen pro kWh. Pro Jahr bezahlten wir insgesamt rund 45000 Franken.» Das war vor der Energiekrise. «Vorübergehend», sagt Werner Bossert, sind die Preise 2022 bis um das Sechsfache gestiegen, danach haben sie sich auf etwas tieferem Niveau konsolidiert. Für das laufende Jahr rechnen wir nun mit Stromkosten zwischen 140000 und 160000 Franken. Verdreifachung der Stromkosten Eine Verdreifachung der Stromkosten also! «Das geht zwar zum Glück nicht an die Substanz, es tut aber weh», sagt Werner Bossert. Und es erfordert Massnahmen: Einen Teil der Mehrkosten gibt das «Sport Rock» an die Gäste weiter. «Nicht nur die Energiepreise sind viel höher, auch andere Lieferanten haben aufgeschlagen», gibt Werner Bossert zu bedenken. Und die Gäste, goutieren die die höheren Preise? Werner Bossert antwortet mit einem klaren «Ja»undbegründet: «WirhabendiePreisstruktur per 1. Dezember angepasst und dies schon Wochen zuvor offensiv kommuniziert. Dabei durften wir feststellen, dass der überwiegende Teil der Gäste sensibel ist und die Problematik der steigenden Preise kennt. Das Verständnis für unsere moderaten Aufschläge ist gross.» Das «Sport Rock» ist ein energieintensiver Betrieb. «Unsere Gäste haben Verständnis für moderate Preiserhöhungen.» Werner Bossert Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite wird natürlich auch im«Sport Rock» wo immer möglich Strom gespart. Werner Bossert: «Der Wellness-Bereich bietet nicht mehr jeden Tag denVollbetrieb, sondern richtet seineÖffnungszeiten vermehrt nach den Gästebedürfnissen.» Zudem lösche man das Licht früher und setze konsequent nur noch effiziente LED-Lampen ein. Werner Bossert rechnet mit einem Sparpotenzial von sechs bis zehn Prozent. «Wenn jeder Betrieb so viel Strom spart, gibt das für die ganze Schweiz ein ansehnliches Potenzial.» Eine Krise bietet auch Chancen Werner Bossert ist ein optimistischer Mensch. «Eine Krise» sagt er, «bietet immer auch Chancen, sich weiterzuentwickeln. Wenn sich die Lage im Energiesektor wieder normalisiert haben wird, werden wir einige Massnahmen aufrechterhalten.» Zudem sei jetzt eine gute Zeit für Investitionen, denn der Staat subventioniere viele Bemühungen um mehr Energieeffizienz. «Wir möchten unsere Photovoltaikanlage erweitern und optimieren. Leider ma- chen sich viele andere ähnliche Überlegungen, sodass die Wartezeiten zurzeit recht lange sind.» Die Energie ist massiv teurer geworden. Persönlich verfügt Werner Bossert aber über genügend Energie, um auch diese Herausforderung zu meistern. Er ist überzeugt: Dank der aufgegleisten Massnahmen ist das «Sport Rock» für die nahe Zukunft gut aufgestellt. www.sportrock.ch

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