Durst 03/2023

People & Unterhaltung 19 Auf ein Bier mit Gaby Gerber Die nächsten Zwischenziele sind per Ende 2030 definiert, weitere Ende 2040. Welches sind bis dahin die wichtigsten Meilensteine? Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde 2022 weiterentwickelt und heisst neu «Together Towards ZERO & Beyond». Die Ziele wurden für gewisse bestehende Schwerpunktbereiche angepasst und noch ehrgeiziger formuliert. Die Bierherstellung soll bis 2030 CO2-frei erfolgen. Bis 2040 sollen auf der gesamten Wertschöpfungskette Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Auch deshalb wurden in der Nachhaltigkeitsstrategie zwei neue ZERO-Bereiche definiert. «ZERO Landwirtschaftlicher Fussabdruck» und «ZERO Verpackungsabfall» sind die neuen Schwerpunkte. Warum diese Themen? Verpackungen sowie der Anbau und die Verarbeitung von Rohstoffenmachen einen substanziellen Teil der CO2-Emissionen unserer Wertschöpfungskette aus. Deshalb wollen wir diesen Bereichen nochmehr Beachtung schenken und mit gezielten Massnahmen CO2 reduzieren. Und was will man dabei erreichen? Bis 2040 sollen die Rohstoffe, die wir verwenden, zu 100%aus regenerativen landwirtschaftlichen Verfahren stammen und nachhaltig beschafft Fast alle Firmen haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben und machen damit PR. Warum verfolgt man bei Feldschlösschen eine Nachhaltigkeitsstrategie? Gaby Gerber: Bei Feldschlösschen hat Nachhaltigkeit Tradition. Umein gutes Bier zu brauen, braucht es Hopfen, Malz und Wasser. Rohstoffe, die direkt aus der Natur kommen. Der Schutz der Umwelt ist deshalb entscheidend und bei Feldschlösschen tief in der Unternehmenskultur verankert. Bereits unsere Gründerväter, Theophil Roniger und Mathias Wüthrich, setzten sich aus Überzeugung für einen respektvollen Umgang mit den Menschen, der Natur und der Umwelt ein. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Es geht also nicht um PR, sondern darum, den Erfolg des Unternehmens langfristig sicherzustellen. Die 2016 lancierte Nachhaltigkeitsstrategie heisst «Together Towards ZERO», also «Gemeinsam gegen NULL». Für Ende 2022 hat man damals erste Zwischenziele definiert. Sind Sie auf Kurs? Ein Schwerpunkt unserer Ziele lag auf der Reduktion des CO2-Ausstosses. Die Nutzung eigener erneuerbarer Energien ist dabei ein zentrales Element. Das Ziel, in Rheinfelden bis Ende 2022 drei Viertel des Brennstoffbedarfs mit eigener erneuerbarer Energie abzudecken, wurde erreicht. Was 2016 fast unerreichbar schien, haben wir geschafft und sind sehr stolz darauf. Dank dem Einsatz von erneuerbaren Energien und neuster Technologien sowie der Erhöhung der Energieeffizienz in allen Produktionsprozessen konnten wir den CO2-Ausstoss in den letzten fünf Jahren um 23,4 % senken. Und wie sieht die Reduktion beim Strom aus? Dahabenwir auchschoneinenEigendeckungsgrad von 17% erreicht. Das heisst, dass die Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Feldschlösschen 17% des Strombedarfs produzieren. Auch bei unseren weiteren Schwerpunktbereichenwie«ZEROWasserverschwendung», «ZERO Verantwortungsloses Trinken» und «ZERO Unfall-Kultur» haben wir viel erreicht. «Nachhaltigkeit ist tief verankert» Seit 2016 verfolgt Feldschlösschen die ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie «Together Towards ZERO». Die ersten Etappenziele hat man per Ende 2022 definiert. Zeit also, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Besonders stolz sei man, den CO2-Ausstoss innert fünf Jahren um fast ein Viertel gesenkt zu haben, sagt Gaby Gerber, Leiterin Unternehmenskommunikation. werden. Im Bereich der Verpackungen haben wir bereits viele Massnahmen realisiert. Wir setzen auf rezyklierbare, wiederverwendbare oder erneuerbare Materialien und wollen so den CO2-Ausstoss weiter senken. Die Energiepreise sind stark gestiegen, die Angst vor einer Strommangellage geht um. Kann Feldschlösschen jetzt davon profitieren, dass man Nachhaltigkeit schon lange lebt? Auch wir sind abhängig von einer externen Energiezufuhr und von Preiserhöhungen betroffen. Dass wir bei der Wärmeenergie auf eigene erneuerbare Energieträger zurückgreifen können – Biogas und konzentrierter Alkohol –, gibt uns aber eine gewisse Flexibilität. Wie viele andere ist Feldschlösschen mit stark steigenden Preisen konfrontiert. Wir unternehmen grosse Anstrengungen, damit wir diese mit internen Massnahmen eindämmen können. Haben die hohen Energiepreise auch zu kurzfristigen Änderungen geführt? Ja, wir haben die Elektrizitätsproduktion durch Photovoltaikanlagen auf unseren Dächernmassiv ausgebaut, 2022 um 29%. Die in der Folge angepasstenMaschinen laufen nun bei Sonnenhöchststand nicht mehr reduziert wie früher. «Bis 2030 soll unsere Bierproduktion CO2-frei erfolgen.» Gaby Gerber

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