Durst 04/2023

Markt & Trends 23 Speise- und Rüstabfälle sind in der Gastronomie ein unvermeidliches Übel. Tag für Tag fallen sie in den Küchen zu Tonnen an. Sie müssen in Fässern gesammelt und nicht selten ungekühlt zwischengelagert werden, was zu unangenehmen Gerüchen führt und Ungeziefer anlockt. Zuletzt muss man sie auch noch entsorgen, was die Umwelt mit CO2 und die Betriebsbilanz mit Kosten belastet. Das Ganze einfach in Luft auflösen? Nein, das kann auch Aldo Tschäppät nicht. Doch der Unternehmer aus dem schwyzerischen Unteriberg kommt dem Unmöglichen ziemlich nahe. Mit seiner Firma Umtech-Umwelttechnik importiert und vertreibt er hierzulande zwei Typen von faszinierenden Maschinen: den Bioabfallzersetzer und den Bioabfalltrockner. Ersterer zersetzt die Bioabfälle, bis nur noch Abwasser übrigbleibt. Letzterer trocknet sie zu Gartendünger. «Mit den Maschinen verringert man den nötigen Platz, den Personalaufwand, die Entsorgungskosten und den CO2-Ausstoss», fasst Aldo Tschäppät die Vorteile zusammen. Gemein ist den beiden Systemen, dass man die kompostierbaren Bioabfälle noch in der Küche einfach hineinkippen kann. Ansonsten unterscheiden sie sich aber in ihrer Funktionsweise fundamental. Beim Biozersetzer übernehmen Enzyme die Arbeit. Diese müssen bloss alle anderthalb Jahre neu eingespritzt werden, mehr geben sie nicht zu tun. Das verbliebene Wasser kann wie beim Geschirrspüler einfach über die Kanalisation abgelassen werden. Im Biotrockner werden die organischen Abfälle mit einem Rührwerk zerkleinert und gleichzeitig bei 170 Grad entwässert und getrocknet. Dabei braucht das in sich geschlossene System keine Abluftleitung. Übrig bleibt ein nährstoffreiches braunes Pulver, das etwa zur Düngung Swissness Goodness Wie aus Essensresten Wasser wird In den Küchen der Schweizer Gastronomie bleiben täglich viele Speise- und Rüstabfälle übrig. Sie zwischenzulagern und zu entsorgen, ist oft eine mühsame, unappetitliche und kostenintensive Angelegenheit. Da schafft Aldo Tschäppät mit seiner Firma «Umtech» Abhilfe: Seine Küchenrecycling-Maschinen verwandeln die Bio-Abfälle noch vor Ort in Wasser und nahrhaften Dünger. des betrieblichen Umschwungs eingesetzt werden kann. Das Wasser kann derweil zur Bewässerung verwendet werden. Der Biotrockner und der Biozersetzer sind in verschiedenen Grössen erhältlich: Vom Haushalt bis zum Grossbetrieb – für jeden Küchentyp gibt es das passende Modell. In der grösstmöglichen Ausführung verarbeitet ein Trockner bis zu zwei Tonnen Bioabfälle pro Tag, ein Zersetzer bis zu drei. Letzterer ist mit dem Internet verbunden und kann ferngewartet werden. Start-up vor vier Jahren gegründet Seit vier Jahren vertreibt «Umtech Umwelttechnik» die Maschinen in der Schweiz. Inzwischen kann das Unternehmen eine schöne Referenzenliste präsentieren – von kleineren Hotels und Restaurants bis hin zu Seniorenheimen und Spitälern. Erst kürzlich hat die Firma einen Biozersetzer im Restaurant des bekannten Thermalbads Rigi Kaltbad installiert. Dessen Küchenchef Marcus Blankenburg ist begeistert: «Einfacher und hygienischer gehts nicht.» Doch welcher Typ ist für welchen Gastronomiebetrieb der richtige? Das hänge von der Kundschaft ab, sagt Tschäppät. «In den Städten sind die Zersetzer beliebt, da neben dem Wasser kein Nebenprodukt entsteht und auch dank der Enzyme wenig Strom gebraucht wird. Auf dem Land können dagegen viele Gastronomen den Dünger gut für den betriebseigenen Garten nutzen.» Klar sei indessen: «Wir finden für alle Bedürfnisse die passende Lösung.» www.umtech.ch Bei der Confiserie Speck in Zug entsorgt eine Angestellte Küchenabfälle. «Man verringert den Platz, den Personalaufwand, die Kosten und den CO2-Ausstoss.» «Auf dem Land nutzen viele Gastronomen den Dünger für den betriebseigenen Garten.»

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