Durst 06/2023

Hauptgang 11 mehr. Servietten sind eine Selbstverständlichkeit, aber nur ein guter Drittel legt Wert auf eine Tischdecke und bloss 22 Prozent schätzen frische Blumen. Zusätzliche Dekoration wollen die Gäste nicht. Begründung: Die nimmt nur unnötig Platz auf dem Tisch ein. Aus alledem wird klar: Der neue Minimalismus ist nicht in erster Linie eine Einschränkung, sondern eine Konzentration auf Dinge, die gut fürs Wohlbefinden sind und glücklich machen. Deshalb erstaunt es nicht, dass der Trend des Minimalismus und jener der Premiumisierung Hand in Hand gehen. Das Fleisch vom Bauern nebenan, der nachhaltig produzierte Blumenkohl und der saisonale Salat werden ebenso geschätzt wie das mit Hingabe gebraute CraftBier und der lange in Eichenfässern gereifte Whisky. Auch in dieser Hinsicht halten sich immer mehr Gäste ans Motto «Lieber besser als mehr». Sie essen vielleicht weniger auswärts, wollen dann aber mehr Qualität. Sie konsumieren weniger Alkohol, bestellen aber PremiumProdukte. Und sie sind bereit, dafür tiefer ins Portemonnaie zu greifen. Der neue Minimalismus macht Geld locker und ist keine Sparübung. Für innovative Gastronomie ist er eine grosse Chance. Auch das Holz ist im «Aifach» einfach und gut. Mark Stalder Laut einer Umfrage bevorzugen die Schweizer eine modern-minimalistische Restaurant-Einrichtung. Alles zum maximalen Erfolg mit minimalistischen Gastronomiekonzepten auf den Seiten 10 bis 15 seiner Gattin Larissa, und das Lokal ist im letzten Sommer ins Haus Asora im Dorfzentrum gezügelt. Die Tschuggen Hotel Group hatte das «Hotel Asora» 2020 gekauft und das Ehepaar Stalder gefragt, ob es Interesse habe, ihr «Aifach» als Restaurant im Hotel zu betreiben. Larissa und Mark Stalder waren bei der Gestaltung der neuen Räumlichkeiten federführend. «Unser ‹Aifach› neu gestalten zu können, war eine Riesenmotivation», sagt Mark Stalder. Der Spagat ist gelungen: Das Lokal hat sich neu erfunden, seine unverwechselbare Essenz aber behalten. Noch immer fühlt man sich aifach wohl, sobald man eintritt. Und noch immer gibt es keine Speisekarte, dafür ein in der offenen Küche frisch zubereitetes Gourmetmenü. www.aifach.ch

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