Durst 11/2023

People & Unterhaltung 19 Auf ein Bier mit Ronja Fehr Sie sind in Winterthur aufgewachsen und seit zwei Jahren Betriebsleiterin der «Tschuggenhütte» und der «KuhBar». Haben Sie nie genug von den Bergen und Sehnsucht nach dem Unterland? Ronja Fehr: Ich habe schon als Kind viel Freizeit in den Bergen verbracht. In den letzten zehn Jahren zog es mich immer wieder nach Graubünden, wo ich an verschiedenen Orten arbeitete. Als ich vor drei Jahren die Hotelfachschule abgeschlossen hatte, war für mich klar: Ich will wieder in die Berge, deren ich – um Ihre Frage zu beantworten – nie überdrüssig bin. Ich nahm die Herausforderung an, das Team der «Tschuggenhütte» und der «KuhBar» zu leiten und habe das noch keine Sekunde bereut. Jetzt stehen Sie in Arosa vor der dritten Wintersaison,... die auf dem «Hörnli» unter dem Motto «Novemberhoch» auch in diesem Spätherbst vorzeitig beginnt. Für das ganze Skigebiet geht es dann am 2. Dezember los – für uns mit der umgebauten «KuhBar». Für die Gäste ist die «KuhBar» jetzt noch lässiger, sie bietet mehr Platz und ermöglicht es dem Team, speditiver zu arbeiten. A propos Team: Wie schwierig ist es angesichts des Fachkräftemangels, genügend Mitarbeitende zu finden? Viele junge Leute aus dem Unterland lassen sich gerne auf das Abenteuer ein, eine Saison in den Bergen zu erleben. Deshalb finden wir Servicepersonal, Bartender und Allrounder ohne nennenswerte Probleme. In der Küche haben aber auch wir Probleme, die Stellen zu besetzen. Schneearme Winter wie den letzten dürfte es auch in Zukunft geben. Wie gehen Sie damit um? Unser Skigebiet Arosa Lenzerheide mit seinen 225 Pistenkilometern geht bis auf eine Höhe von 2865 m über Meer und lässt sich ab Herbst gut beschneien. Deshalb sind wir auf schneearme Winter vorbereitet. Aber klar, ein schneereicher Winter ist ebenso willkommen. Wie hat sich das Après-Ski seit der Coronapandemie entwickelt? Zuerst kam es zu einem richtigen Hype. Alle wollten wieder Party feiern. Weil unser Name in der ganzen Schweiz bekannt ist, kommen viele Gäste sogar zu Fuss zur «Tschuggenhütte» und zur «KuhBar». Sie geniessen das Après-Ski-Feeling, ohne vorher Ski gefahren zu sein. Das ist neu. «Après-Ski ist sogar ohne Ski trendy» Im Winter zieht es die Skifans zu Zehntausenden in die Berge, aber dort gibt es tendenziell immer weniger Schnee. Ronja Fehr ist Betriebsleiterin der «Tschuggenhütte» und der «KuhBar» in Arosa. Sie sagt, warum schneearme Winter für ihr Skigebiet kein Problem sind, wie sich das Après-Ski seit Corona verändert hat und welche Getränke im kommenden Winter besonders angesagt sind. Ronja Fehr (2. v. r.) freut sich im Frühling über die goldene Schallplatte für den KuhBar-Song. «Bei uns hat es immer genügend Schnee. Ich erwarte einen guten Winter.» Ronja Fehr Kann der Hype auch zu gross werden und Gäste abschrecken? Ja, das könnte er natürlich. Im ersten Winter nach Corona wollten viele exzessiv Party feiern und sich die Lampe füllen. Das ist im letzten Winter zurückgegangen. Die Leute wollen wieder gemeinsam Musik hören und gemütlich etwas trinken. Das «KuhBar»-Programm ist darum nicht auf Ballermann, sondern auf Qualität und Swissness ausgerichtet, angefangen beim Musikstil über das Ambiente bis zum Service. Unser Skigebiet wird auch geschätzt, weil jedes Restaurant einen eigenen Charakter hat. Ich erwarte einen guten Winter, denn Schweizer fahren gerne Ski und auch die Ausländer kommen wieder in unsere Berge. Welche Getränke sind im kommenden Winter besonders angesagt? Bier ist ein sicherer Wert, es läuft im Après-Ski-Business immer. Unsere Gäste lieben das Feldschlösschen Original im Offenausschank. Im Spirituosen-Bereich werden häufig Drinks wie der «Trojka Ice» und der «Alien» bestellt. Letzterer besteht aus Wodka und Pfefferminztee. Auch mit Mate wird Wodka gerne konsumiert, wobei Mate ganz generell angesagt ist. www.kuhbar-arosa.ch – www.arosaberggastro.ch

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