Durst 01/2019

Hauptgang  13 den dritten wichtigen Punkt für ihre Zufrieden- heit: «Wir arbeiten zwar viel, aber die Freizeit und auch die Ferien sind planbar. Das ist in un- serer Branche nicht selbstverständlich.» Im April schliesst das «Rössli» für eine Woche, im Juli und im November für je drei Wochen. «Schöpferische Pausen» nennt Roland König die Betriebsferien. Dienstags und mittwochs ist der Betrieb ebenfalls zu, und auch der Drei- schichtbetrieb kommt demPersonal entgegen. Für Roland König ist das einer der Schlüssel zum Erfolg: «Gerade junge Leute legen Wert auf eine planbare Freizeit. Viele von ihnen wür- den am liebsten von 8 bis 17 Uhr arbeiten und an den Wochenenden frei haben.» Das könne Roland König (hinten) mit vier seiner Angestellten. Seit zehn Jahren führt Roland König das «Rössli» im thurgauischen Oberhofen. Der Koch ist von Anfang an dabei, und auch die anderen sechs Angestellten halten dem «Rössli» schon seit Jahren die Treue. Roland König nennt drei Gründe für die Konstanz: das Arbeitsklima, die Löhne und vor allem die planbare Freizeit mit sieben Wochen Betriebsferien und zwei freien Wochentagen. W eil ich so ein Lieber bin», antwor- tet Roland König auf die Frage, warumdie Fluktuation im«Röss- li» klein ist. Sein Lachen ist ansteckend und das Arbeitsklima gut. Das sei einer von drei wichti- gen Punkten, um das Personal bei der Stange zu halten. «Ich vertrauemeinen Leuten, und die kennen ihre Aufgaben. Wenn das Lokal voll ist, bin ich in der Küche. Dann haben sie freie Hand und müssen selbstständig arbeiten können.» Geld regiert die Welt, und damit wären wir bei Punkt 2 angelangt. Roland König: «Wir bezahlen anständige Löhne, und in einem Landgasthof wie dem ‹Rössli› mit vielen Stammgästen ist auch das Trinkgeld gut.» Dieses wird unter der Belegschaft aufgeteilt, womit auch die Köche einen willkommenen Zustupf erhalten. Olga Murasko bestätigt: «Der Lohn ist gut, der Chef korrekt und der Teamgeist hervorragend.» Die Servicefachangestellte erwähnt gleich auch Schöpferische Pausen und zwei Wochentage frei – dazwischen wird umso motivierter gearbeitet Mitarbeitende im Einzelbetrieb Rössli Oberhofen – Roland König: man in der Gastronomie zwar nicht bieten, dennoch sei vieles möglich. Und auch er selbst schätzt die schöpferischen Pausen: «Es ist wichtig, auch mal mindestens 14 Tage am Stück abschalten zu können. Das ermöglicht uns, dann wieder den ganzen Tag motiviert zu chrampfen bis zum Gehtnichtmehr.» Das sieht auch Eleonora Gianfreda so, die seit sechs Jahren als Servicefachangestellte im «Rössli» arbeitet: «Die Ferien tun extrem gut, zumal im Betrieb immer viel los ist und wir alle Hände voll zu tun haben.» «Bei uns muss das Personal sehr flexibel sein und auch kurzfristig arbeiten kommen», sagt Roland König. «Dank der Ruhetage und der schöpferischen Pausen können wir trotzdem auf langjährige Angestellte zählen, welche die Gäste und auch deren Namen kennen. Das wird in einem Landgasthof geschätzt.» www.roessli-oberhofen.ch «Das Personal muss bei uns sehr flexibel sein.»

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx