Durst 09/2021

Hauptgang 15 Biertrinker ansprechen. Grape Ales sind eben- falls angesagt. Sie werden mit Weintrauben gebraut und oft in Eichenfässern gelagert. Die Craft-Brauer der Brasserie Valaisanne haben mit dem Valaisanne Grape Ale bewiesen, wie süss-fruchtig und gleichzeitig erfrischend diese spezielle Form von Hybrid-Bieren sein kann. Viele alkoholfreie Innovationen Auch imBereich der alkoholfreien Biere ist eine grosse Entwicklung im Gange. Hier haben die Lagerbiere wie das Feldschlösschen Alkohol­ frei Lager die Vorreiterrolle inne, aber auch Weizenbierewie das Feldschlösschen Alkohol­ frei Weizenfrisch und das Schneider Weisse Alkoholfrei haben sich bereits gut etabliert. Die Brauer von Craft- und Spezialitäten-Bieren ziehen nun nach und bringen laufend neue inte- ressante Biere ohne Alkohol auf den Markt, zum Beispiel das Grimbergen Blonde 0.0% oder das Brooklyn Special Effects. Auch hier sind Craft- und Lagerbiere keine Konkurrenten. Es geht viel mehr darum, Neues zu entdecken. Das Tüfteln an den Trends der Zukunft I m Zuge des Craft-Bier-Trends sind in den letzten zwanzig Jahren viele Innovationen entstanden, und der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Die Brauer sind nämlich auf den Geschmack gekommen, auch mit Lagerbieren zu experimentieren. «Die untergärige Hefe wird bei hohen Temperaturen vergärt, wobei neue Aromaprofile entstehen», sagt Gastronom und Diplom-Biersommelier Fabian Albrecht. Das Gleiche finde auch umgekehrt statt: «Auf der Suche nach Neuem vergärt man obergärige Hefe bei relativ tiefen Temperaturen.» Martin Droeser spricht von Hybriden aus Craft- und Lagerbieren, die zurzeit vermehrt gebraut werden: «ImLager-Bereich wird viel mehr aus- probiert als früher, und so entsteht zumBeispiel das India Pale Lager, eine Kombination aus den Bierstilen India Pale Ale und Lager.» Überhaupt haben die Lagerbiere an Charakter gewonnen. Das Valaisanne und das Brooklyn Lager zumBeispiel sind ebenso unverwechsel­ bar wie das Feldschlösschen Braufrisch und das Coruja American Amber Lager. Für den Diplom-Biersommelier und Feldschlösschen Neue spannende Craft-Lager-Hybride Craft- und Lagerbiere sind keine Konkurrenten, sondern Partner, die sich gegenseitig ergänzen und bereichern. Das zeigt sich an den jüngsten Innovationen, die vor allem aus den USA kommen. Neuerdings wird zwischen Craft und Lager keine strikte Grenze mehr gezogen. Angesagt sind spannende Craft-Lager-Hybride und untergärige Biere mit neuen Geschmacksprofilen. «Die Musik wird in Zukunft im Bereich der speziellen Lagerbiere spielen.» Matthias Grossniklaus Craft-und Spezialitätenbiere sind ebenso wie die Offenbiere Trümpfe der Gastronomie, und die lassen sich auch auf digitalen Kanälen ausspielen. Spezielle Biere eignen sich nämlich vorzüglich für den Take-away und auch für die Lieferung nach Hause. Weil sich das Verhalten der Konsumenten in der jüngsten Vergangenheit stark gewandelt hat, sind auch digitale Bier-Tastings und Bewertungen zielführend. Auf diese Weise kannman als Gastronom Bierkultur zeigen, die Gäste ans Lokal binden, zusätzliche Gäste gewinnen und gleichzeitig neue Umsatzfelder erschliessen. NEUE UMS AT Z CH A NC EN Sales Manager Matthias Grossniklaus steht fest: «Die Musik wird in Zukunft im Bereich der speziellen Lagerbiere spielen. Man geht zurück zu den Wurzeln, braut aber neue Biere, die der Zeit und den Möglichkeiten entsprechen.» India Pale Ales und Weizenbiere sind seit vielen Jahren im Trend, Sauerbiere hingegen werden wohl einNischenprodukt bleiben. Angesagt sind auch süsse, schwere Biere, die an Desserts er- innern und nicht in erster Linie den klassischen

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