Durst 09/2021

18 Markt & Trends Claudio Del Principe mit seinem preisgekrönten Buch. Auf ein Bier mit Claudio Del Principe Wie hat es IhremSauerteig in diesem Sommer in den Italien-Ferien gefallen? Claudio Del Principe: (lacht) Ganz ehrlich, ich habe ihn zu Hause gelassen. Früher habe ich den Sauerteig konsequent einmal pro Woche gefüttert und ihn tatsächlich auchmit in die Fe- rien genommen. Der hat schon in unzähligen Hotel-Minibars geschlafen, und dank ihmkonn­ te ich in Ferienwohnungen mein eigenes Brot backen. Ich habe aber festgestellt, dass man einen Sauerteig problemlos drei Wochen allei- ne lassen kann, ohne dass er Schaden nimmt. Sie sind Schweizer mit italienischemHerz. Geht Ihre Liebe zu Italien vor allem durch den Magen? Ja, ich habe diese Liebe in die Wiege gelegt be- kommen. Als ich vierjährig war und jammerte, mir sei langweilig, stellte mir Mamma eine Pfanne hin, und ich begannmeine ersten Koch- versuche. Wir Italiener lieben unser Essen, je nach Region sind die Spezialitäten sehr unter- schiedlich, und lokale Produkte haben einen hohen Stellenwert. Bei Italienern gibt es nicht Pasta, Gemüse und Fleisch auf dem gleichem Teller, das sieht die Esskultur nicht vor. Auf jeder Italien-Reise lerne ich Neues kennen; auch inte­ ressante Menschen, wiemein Grossvater einer war. Der gelernte Schneider arbeitete auch als Hochzeitskoch, obwohl Kochen in Italien immer fest in Frauenhand war. Den Grossvater werde ich in meinem nächsten Buch würdigen. Weltbestes Kochbuch in der Kategorie «Italien»: Claudio Del Principe hat für sein Buch «all’ orto» den «World Cookbook Award 2021» gewonnen. Im Interview sagt der Foodblogger, Storyteller, Kochbuchautor und DURST-Kolumnist, was ihm diese Auszeichnung bedeutet, warum seine Liebe zu Italien durch den Magen geht und weshalb sein Sauerteig diesmal nicht mit in die Ferien durfte. Die Schweiz, Italianità und ein Award Sind Sie interessiert an den Kochkünsten von Claudio Del Principe? Wollen Sie Ihre Gäste mit den authentischen italienischen Gemüse­ gerichten des DURST-Kolumnisten verwöhnen? DURST verlost drei Exemplare des prämierten Kochbuches «all’orto» aus dem AT Verlag. So machen Sie bei der Verlosung mit: Senden Sie Ihre Kontaktdaten (Vorname, Name, Telefonnummer, Gastronomiebetrieb) und das Stichwort «all’orto» per E-Mail an durst@fgg.ch . Einsendeschluss ist der 10. September 2021. Wir wünschen Ihnen viel Glück. PR ÄM I ER T E S KO CHBUCH « A L L’ OR T O » A propos Buch: Ihr neuster Wurf, «all’orto», wurde als bestes Kochbuch in der Kategorie «Italien» ausgezeichnet… …und das ist fürmich eine riesengrosse Freude. «all’orto» wurde zuerst zum besten italieni- schen Kochbuch in der Schweiz gekürt und kam so ins Finale für die internationalen Awards. Dass es dort ebenfalls zu Platz eins gereicht hat, macht mich schon ein wenig stolz. Die Vor- freude auf die Award-Übergabe im September in Paris ist auf jeden Fall riesig. Sie sind in der Schweiz aufgewachsen. Was fasziniert Sie an der Esskultur Italiens? Gemeinsam das Essen zelebrieren hat eine wichtige soziale Bedeutung. Man spricht mitei- nander, hört einander zuundhilft sichgegensei­ tig. Das sorgt für einen wichtigen gesellschaft- lichen Kitt, der leider auch in Italien etwas verloren geht. Auch in Italien sind die Menschen zunehmend entwurzelt und wissen nicht mehr, was sie essen. Sie orientieren sich an Trends wie vegan, dabei gibt es unheimlich wertvolle Traditionen und Überlieferungen. Wir sollten lernen, wieder zu denken wie unsere Gross- mütter: Die produzierten keinen Food Waste. Mit «all’orto» nehmen Sie auch einen Trend auf: den der vegetarischen Küche. Die darin publizierten Gerichte stammen aus dem Gemüsegarten, auf Italienisch «l’orto». Verlosung

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