Durst 09/2022

News & Produkte 5 Feldschlösschen DURST-Webinar #1 2022 Antworten auf die akute Personalfrage Der «Wettlauf um Personal» ist eine der grössten Herausforderungen der Gastronomie. Unter diesem Titel stand denn auch das neuste Feldschlösschen DURST Webinar. Es brachte interessante Lösungsansätze, wobei ein Wort immer wieder fiel: Wertschätzung! Offene Stellen aktuell: 10000. Betriebe, die Mühe haben, Personal zu finden: zwei Drittel. Betriebe, die wegen fehlendenMitarbeitenden teilweise, vorübergehend oder komplett schliessen müssen: zehn Prozent. Lernende, die nach der Ausbildung die Branche verlassen wollen: fast die Hälfte. Zu Beginn des Webinars präsentierte Moderatorin Daniela Fernández Mitte Mai die Herausforderung der Branche in Zahlen und Fakten. Die Zahl der offenen Stellen ist seither auf hohem Niveau stabil geblieben. Urs Pfäffli, der Präsident von GastroZürich, brachte es dann auf den Punkt: «Die Situation ist angespannt.» Warum ist sie das? Ja, die unregelmässigen Arbeitszeiten sind ein Grund, auch das von vielen als zu tief empfundene Lohnniveau. Während des Webinars kristallisierte sich aber ein weiterer Grund heraus: die fehlendeWertschätzung! «Die Leute kommen wegen der Arbeit und des Inhalts zu einem Unternehmen, und sie gehen wegen der Führungskräfte», sagte der Arbeitspsychologe Christoph Clases. Der Partner bei AOC Zürich rief dazu auf, den Mitarbeitenden Wertschätzung entgegenzubringen, undmahnte: «Wertschätzung ist kein Instrument, sondern eine Lebenseinstellung.» Einer, der diese Lebenseinstellung hat, ist Oliver Brand. Er betreibt «My Senses the Bar» in Dübendorf und sagte im Webinar: «Unter Wertschätzung verstehe ich, dass ich als Chef die gleiche Arbeit verrichte wie die Angestellten und auch die gleiche Arbeitskleidung trage.» Für ihn ist klar: «Wenn es den Mitarbeitenden gut geht, geht es auch den Gästen gut. Wir sind ein Team und ziehen alle am gleichen Strick.» Video anschauen Hier finden Sie das Video zumWebinar «Es ist wichtig, im Betrieb eine Kultur der Wertschätzung zu etablieren.» Christoph Clases Arbeitspsychologe «Die Situation ist angespannt, wir müssen Arbeitsmodelle überdenken.» Urs Pfäffli Präsident GastroZürich «Wenn es dem Personal gut geht, geht es auch den Gästen gut.» Oliver Brand Bar-Betreiber Urs Pfäffli riet, neue Arbeitsmodelle wie die Viertagewoche zu evaluieren. Aber auch für ihn ist die Wertschätzung ein zentraler Punkt: «Gastronomen sollten bemüht sein, einen Benefit zu bieten. Mir hat neulich ein Wirt erzählt, er habe in Spanien eine Ferienwohnung gemietet und stelle diese den Mitarbeitenden gratis zur Verfügung. Das ist ein gutes Beispiel.» Trotz der angespannten Lage war im Webinar viel Optimismus zu spüren. «Die Gastronomie ist lebendig, man hat immer mit Menschen zu tun und lernt unheimlich viel. Studenten, die während der Ausbildung im Service gearbeitet haben, schwärmen das ganze Leben lang von dieser Zeit. Die Berufe in der Branche sind vielfältig, auch in Bezug auf Arbeitszeiten», sagte Urs Pfäffli. Alle stimmten ihm zu, als er sagte: «Es geht darum, zu sorgen, dass alle den richtigen Platz finden.» Und dann gilt es, eine Kultur der Wertschätzung zu pflegen. DURST WEBINAR FELDSCHLÖSSCHEN

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