Durst 12/2022

People & Unterhaltung 19 Auf ein Bier mit Sandro Hofmann Beispiel mit den dezent an die Wand gestrichenen blau-weissen Rauten, die ein fester Teil des bayrischen Wappens sind. Was ist sonst noch neu? Die längeren Öffnungszeiten, die imposante Schulschiefertafel mit dem ganzen Abendangebot und die Nachhaltigkeit, der wir vermehrt Rechnung tragen. Die Würste beziehen wir bei einem Zürcher Metzger, wir setzen ökologischere Verpackungen ein und schätzen es, dass uns unser Getränkepartner Feldschlösschen mit nachhaltigen Elektro-LKW beliefert. Was ist der Unterschied zwischen dem neuen «Schneider Weisse Biergarten» und dem altbekannten «Biergarten»? Sandro Hofmann: Wir wollen den «Biergarten» «Biergarten» sein lassen. Im Kreis 4, wo in den letzten Jahren viel Neues entstanden ist, bietet er den Menschen ein Stück Heimat. Die Stimmung im Lokal bleibt familiär, und auch das günstigste Mittagsmenü kostet inklusive Suppe oder Salat weiterhin nur 18.80 Franken. Wir halten an bewährten Traditionen fest, wollen gleichzeitig aber auch mit der Zeit gehen und haben den «Biergarten» sanft renoviert. Was heisst das konkret? Früher war draussen ein Würstlistand, jetzt ist es der «4i-Grill». Würste gibt es weiterhin, aber auch andere Speisen wie etwa Gehacktes mit Hörnli, Burger und Pouletschenkel. Das ist ein Teil des dreistufigen Konzepts. Hinzu kommen das Tagesgeschäft mit den bewährten Menüs und das ausgebaute Abendgeschäft. Ab 17 Uhr wirds nämlich so richtig bayrisch: Blau-weisse Tischtücher und das deutsch sprechende Kultpersonal in Dirndln, das seit Jahren hier arbeitet, prägen das Bild. Auf der Abendkarte stehen Gerichte wie Knödelsuppe, Fleischkäse, Weisswürstl und natürlich richtig gute bayrische Haxen. Selbstverständlich darf auch die Mass Schneider Weisse nicht fehlen. Auch das Interieur wurde modernisiert,… aber ebenfalls nur sanft. Den Tonplattenboden und die vielen Holzelemente haben wir belassen. Neu wird das Bayrische betont, zum «Der Biergarten ist ein Stück Heimat» Mit seinem neuen Namen «Schneider Weisse Biergarten» feierte der legendäre «Biergarten» in Zürich Anfang Oktober seine Wiedereröffnung. Vieles ist gleich geblieben, manches leicht moderner geworden. DURST sprach mit Sandro Hofmann, dem neuen Gastgeber an der Seite von Sigi Huber, über das dreistufige Konzept, das Revival der Biergärten und das Verlangen junger Gäste nach Tradition. Welches Hauptziel verfolgen Sie mit all diesen sanften Veränderungen? Nebst der treuen Stammkundschaft wollen wir vermehrt junge Menschen anziehen. Früher war der «Biergarten» auch ein Treffpunkt für die Jugend, aber die ist zu einemgrossen Teil in andere Lokale abgewandert. Um sie zu erreichen, sind wir auch online stärker präsent, zudem führen wir Flyer-Aktionen durch. Wollen junge Menschen heute denn wirklich wieder in einen bayrischen Biergarten? Davon bin ich überzeugt: Junge wollen nicht nur Hotdogs und modernen Lifestyle, sie wollen Back to the Roots und lieben Traditionen. Deshalb sind Biergärten generell wieder stark angesagt. Egal, ob jung oder alt, die Leute wollen auch mal in eine richtige Knelle, Live-Musik hören, gemeinsam fröhliche Stunden geniessen und aus dem Alltag ausbrechen. Deshalb führen wir jeweils donnerstags, freitags und samstags Events wie Oktoberfeste, Stubete und Schlagernächte durch. Solche Anlässe sind keineswegs veraltet, mit ihnen sprechen wir ganz bewusst auch junge Gäste an. Sandro Hofmann mit Daniel Zemp (Feldschlösschen), Sigi Huber und Feldschlösschen-CEO Thomas Amstutz (v. l.). Der «Biergarten» im Bermudadreieck des Kreis 4 ist in Zürich seit einem halben Jahrhundert eine Institution. Sigi Huber ebenso. Der Wirt und Humorist empfängt die Gäste seit über 30 Jahren und tut dies auch weiterhin. Neu steht ihm Sandro Hofmann zur Seite. Er will an bewährten Traditionen festhalten und den «Biergarten» gleichzeitig sanft weiterentwickeln. Neu heisst das Kultlokal «Schneider Weisse Biergarten». www.biergarten8004.ch S CHNE I DER WE I S S E B I ERGA R T EN

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