Durst 11/2023

sation, die Bestellungen, das Büro und die Menüs zuständig», erklärt er. Dass die Küche mit dieser Führungsform nicht mit seinem Namen, sondern mit demjenigen des Betriebs verknüpft ist, stört ihn nicht, vielmehr spricht er von einer grossen Bereicherung. Wichtig sei indessen, dass es menschlich passt – «und das tut es jetzt.» In diesen Kanon stimmt David Ebner mit ein. Er sagt: «Michael bringt eher das Klassische, ich dagegen das Moderne mit. So können wir uns inspirieren.» Weil das Konfliktpotenzial erheblich sei, falle Hauptgang 11 «Ich kann sorglos in meine freien Tage gehen. Das ist viel wert.» David Ebner, Co-Küchenchef Gemeinsam zum Erfolg: Alles über Duos in der Gastronomie und der Hotellerie auf den Seiten 10 bis 15 Wenn man sich gegenseitig ergänzt, kann man als Duo viel erreichen. wächst ständig, gleichzeitig gilt es, sich immer zu verbessern. Da macht Arbeitsteilung auf der Kaderebene Sinn», sagt Christian Hoefliger und betont, dass nicht zuletzt auch unternehmerische Gedanken eine Rolle spielen: «Fällt mal einer aus, können wir unsere Leistungen immer noch erbringen. Ausserdem haben wir mehr Ressourcen für die Ausbildung, die für die Zukunft des Betriebs enorm wichtig ist.» Nie wieder – und nun doch wieder «Eigentlich wollte ich es ja nicht mehr machen», sagt Michael Rindlisbacher und lacht. Bis vor fünf Jahren hatte er die Küche gemeinsam mit einem Co-Küchenchef geleitet. Die Konstella- tion funktionierte zwar, war aber nicht immer einfach. Dennoch hat er sich nach dem Abgang seines Sous-Chefs nun erneut darauf eingelas- sen. «Wir haben eine strikte Aufgabenteilung und ein klares System: David ist eher für das Küchenseitige und die Karte, ich für die Organider Kommunikationskultur eine zentrale Rolle zu. «Eine bessere als hier habe ich noch nirgends gesehen», schwärmt David Ebner. Junge Generation denkt anders Dass er sich bewusst dafür entschieden hat, aus einer Position des Küchenchefs in der Stadt Bern in diejenige eines Co-Küchenchefs im Berner Oberland zu wechseln, erklärt er auch mit dem Denken seiner Generation. «Viele von uns sind noch in Küchen mit einem egomanischen Chef gross geworden und haben gesehen, wie wir es nicht machen wollen», erzählt er schmunzelnd und schiebt nach: «Für mich waren hierarchische Strukturen nie wirklich wichtig.» Im Hotel Hornberg, wo er nun an vier ganzen Tagen im Einsatz steht, habe er mehr Lebensqualität gewonnen. «Ich kann sorglos in meine freien Tage gehen und muss nicht ständig mit einem Anruf rechnen. Das ist viel wert.» www.hornberg.swiss enorm grosses Kreativ- und Innovationspotenzial. Davon zeugen spannende Pop-up-Restaurants und -Events, spezielle Joint-Ventures, bei denen sich Wirte mit Produzenten zusammentun, und Projekte, bei denen zwei Meister ihres Fachs zusammenspannen. Chef-Duo zaubert auf dem Rhein Erwähnt sei an dieser Stelle die Uccelin-Cruise, bei der Ende November auf dem Rheinschiff Excellence Countess die zwei grössten Chefs des Landes ihre Gäste gemeinsam verzaubern werden: Tanja Grandits und Andreas Caminada werfen ihr ganzes Können in die Waagschale und schaffen so das exklusivste Dinner der Schweiz. Der Erlös geht an die Fundaziun Uccelin, die sich auf die Fahne geschrieben hat, Nachwuchstalente in der Branche zu fördern. Es gilt: Geteilte Arbeit verspricht mehr Erfolg.

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