Durst 01/2023

Hauptgang 11 Reparaturen: Bei kaputten Dichtungen, tropfenden Wasserhähnen und undichten Venti- len geht viel Energie verloren. Das muss nicht sein und birgt viel Potenzial. Der Tipp des Experten: «Man sollte jetzt auf jeden Fall die Beleuchtung überprüfen und die alten Halogen- durch LED-Lampen ersetzen. Da liegt bis zu 80 Prozent Sparpotenzial.» Substanzielle Investitionen Systeme ersetzen: Wer längerfristig im kompetitiven Geschäft der Gastronomie bleiben will, sollte sich auch mit grösseren Investitionen auseinandersetzen. Neben dem Ersatz von Geräten können auch intelligente Systeme geprüft werden. Wer die Liegenschaft besitzt, sollte wenn nötig auch über den Ersatz einer neuen Heizung oder die Anschaffung einer Photovoltaikanlage nachdenken. Der Tipp des Experten: «Der Zeitpunkt ist günstig, da man gegenwärtig von verschiedenen Fördertöpfen profitieren kann. Für Massnahmen im Bereich der Stromförderung gibt es beispielsweise das Programm ‹ProKilowatt› des Bundesamts für Energie. Geht es dagegen um Wärme und Häuserdämmung, kann man auf kantonaler Ebene Beiträge über das ‹Gebäudeprogramm› beantragen. Grundsätzlich kann man in allen Bereichen mit 20 bis 25 Prozent Beteiligung rechnen.» Die Energiekosten in gastronomischen Betrieben machten vor der Inflation der letzten Monate durchschnittlich 2,2 Prozent der Gesamtkosten aus. In der Hotellerie liegt der Wert bei 2,8 Prozent. Gegenüber den Personal-, Waren- oder Mietkosten sind dies relativ tiefe Beträge. Das Einsparpotenzial im Energiebereich ist jedoch vergleichsweise hoch. Deshalb sind die Energiekosten ein nicht zu vernachlässigender Wettbewerbsfaktor – zurzeit mehr denn je. 2 , 2 PRO Z EN T Energiekostenbeitrag auf Quittung ausgewiesen. Alles über die hohen Energiepreise, eine mögliche Mangelsituation und die Auswirkungen auf die Branche auf den Seiten 10 bis 15. Energie sparen und sie effizienter nutzen Zusammengefasst heisst das alles: Es gilt, wo überall möglich Energie zu sparen und sie effizienter zu nutzen. Gastronomie- und Hotelleriebetriebe, die jetzt die Gunst der Stunde nutzen und – mit oder ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand – Massnahmen ergreifen, sind nach der Energiekrise einen Schritt weiter als vorher. Das Sparpotenzial endet mit der Krise nämlich nicht. So gesehen ist die Energiekrise tatsächlich auch eine Chance – für die Betriebsrechnung und natürlich auch für die Nachhaltigkeit, die ohnehin ein Gebot der Zeit ist und von den Gästen auch in der Gastronomie geschätzt wird. denPreisen inderMenükarte oder auf Hinweistafeln an den Eingängen der Lokale, überlässt der Verband den Wirtinnen und Wirten. Auf weniger Akzeptanz stösst laut Experten, die Preise generell zu erhöhen. Viele der Gäste leiden zurzeit nämlich selbst unter der Inflation im Allgemeinen und unter den hohen Energiekosten im Speziellen. Deshalb haben sie wenig Verständnis, wenn jetzt ohne Angaben von Gründen auch noch die Preise in ihrem Lieblingslokal steigen. Der erwähnte Feldschlösschen-Kunde macht es besser: Er setzt auf Transparenz und kann deshalb auf das Verständnis der Mehrheit seiner Gäste zählen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx